Einmal um die ganze Welt-juhu

Monday, September 04, 2006

Die Transkei

Zur Zeit der Apartheid wurden die Xhosas, nachkommen der Buschleute in 2 Homelands zusammengepfercht, die Transkei und die Ciskei. Erstere gehoert auch heute noch zu den aermsten Gegenden des Landes: stark zergliedertes Bergland mit mageren Boeden, so dass nur Viehzucht moeglich ist. Heute heisst das Gebiet Eastern Cape Province. Die xhosa- Sprache ist wie die der Buschleute mit Klicklauten durchsetzt, was sich sehr interessant anhoert.


Wir haben ein Fahrtpensum von ueber 300 km vor uns, was sich angesichts der staendigen Berg- und Talfahrt (von 0 auf 1800 m und wieder runter) ueber den ganzen Tag erstreckt, bis an den Indischen Ozean in die Coffee Bay. Unterwegs kommen wir auch durch Umtata, der Hauptstadt, wo Nelson Mandela als Anwalt arbeitete. In der City liegt viel Muell herum, auch ein Zeichen der resignierten Armut. Nach Umtata fahren wir an Mandelas Haus vorbei, in dem er heute wohnt wenn er seine Heimat besucht. Es beginnt zu regnen, leider auch die beiden naechsten Tage lang, so dass wir diesen teil der Reise trotz bestem Essen weniger geniessen konnten.
Unser Zimmer im Hotel Bay View ist zwar gross und sauber, riecht aber muffig nach permanenter Feuchtgkeit und ist sehr kalt. Erstaunlich, dass es im kalten suedafrikanischen Winter in den meisten Hotels und auch sonstigen Wohnungen keine Heizung gibt, zumal auch die Fenster einfachund in Metallrahmen sind und ueberhaupt nicht dichten. Bei Sturm und Regen machen wir eine kurze Strandwanderung und vesuchen zu ahnen, wie dieser malerisch Strand bei gutem Wetter aussieht (es heisst, dieser Strand sei sehr beliebt). Die Bucht heisst deshalb Koffee Bay, weil hier frueher mehrere Schiffe gestrandet sind, eines davon hatte Kaffeebohnen geladen, dieam Strand zunaechst keimten und wuchsen. Man versuchte den Kaffee hier anzubauen, jedoch ohne Erfolg (der Name blieb).
Den neuen regnerischen Tag verbringen wir mit Tischtennis spielen in den verschiedensten Spielvarianten fuer mehrere Teilnehmer. Da nur 2 Schlaeger brauchbar waren, verwendeten wir im Wechsel die hoelzernen Schluesselanhaenger- Mangel macht halt erfinderisch. Ein kurzer Spaziergang bei Regen fuehrt uns auch an einer mehr als aermlichen Schule vorbei - arme Kinder, arme Lehrer! Nach dem Abendessen tanzt eine Gruppe Schulmaedchen Xhosataenze, der von uns entrichete Obulus sollt ihnen den Kauf von Schulmaterial moeglich machen.