Einmal um die ganze Welt-juhu

Friday, September 08, 2006

Tsitsikamma Urwald Schutzgebiet

Eine fast endlose Busfahrt bringt uns ueber Port Elisabeth (nur 1 Stunde Pause, Spaziergang zum Strand) durch gruenes Weideland, auf denen dunkelbraune wohlgenaehrte Rinder grasen, nach Tsitsikamma. Unser Zimmer ist in einer Art Penthouse und befindet sich nur wenige Meter von einer Felsgruppe, an der sich die tosenden Wellen des indischen Ozeans brechen.
Von der langen Busfahrt erholen wir uns auf einer Wanderung ueber Felsen zwischen Urwald und Ozean bis zu einem wunderschoenen Wasserfall. Mannshohe Geranien und huefthohe Kallablueten saeumen den Pfad. Unsere dreistuendige Wanderung ist Teilstueck des fuenftaegigen Otter Trail. In der Abenddaemmerung mache ich mit Eri eine zusaetzliche Wanderung zum gerade noch offenen Geschaeft, wo wir uns fuer's Abendessen: Tiefkuehlgemuese, Bilton und Bier eindecken. Neben dem Weg gucken uns neugierige Klippschliefer an.


Am naechsten Morgen wandern wir mit Tom schon um 6 Uhr bis zur sehenswerten Haengebruecke. Beim Rueckweg liegt eine dicke schwarze tot gefahrene Schlange (Mamba?) auf der Strasse. Eine gemeinsame Busfahrt bringt uns zu dem Touristenstaedtchen Knysna, an einer Lagune des Indischen Ozeans gelegen. Eri und ich nehmen an einet Tour im klapprigen Jeep durch das Township teil. Unser Guide ist ein Weisser, ca. 2 m hoch und mit kraechzender Stimme (Marihuana?). Etwa 30000 Menschen leben in diesem Township in Holzbaracken oder Blechhuetten. Nur jede vierte Strassenreihe hat eine Wasserleitung. Die Plumpsklos werden nach Fuellung einfach mit Sand oder Erde bedeckt und ein neuer Aushub daneben gemacht. Fuer die etwas komfortableren von der Regierung gebauten Haeuschen, muessen die Antragsteller bis zu 10 Jahren warten. In diesem Township leben verschiedene Volksgruppen wie Xhosas, Zulus, Somalis (Haendler), was nicht selten zu Konflikten fuehrt.



Es gibt 4 Grundschulen und eine Highschool. Letztere konnten wir besuchen. Schueler zeigten uns ihren Computerraum, in dem gespendete Computer unter Anleitung repariert und Programme aufgespielt werden, so dass sie anschliessend an die Grundschulen (auch ausserhalb des Townships) weiter gegeben werden koennen. Alle Schueler trugen eine Schuluniform und sahen sehr adrett aus . Die Eltern muessen fuer ein Kind 250 Rand Schulgeld im Jahr bezahlen. Beeindruckend war der Besuch bei einer Wohltaeterin und Heilerin. Drei mal pro Woche kocht sie Suppe fuer die aller Aermsten im Township. Zudem hat sie bei sich 30 Kinder (1 - 5 jaehrige) aufgenommen, die sie fuettert, beschaeftigt und erzieht.


Mit gesammelten und getrockneten Wurzeln und Kraeutern aller Art (It's given by my grandfather) heilt sie Kranke, die bei ihr Linderung von Schmerzen und Heilung verschiedener Krankheiten suchen. Es gibt allerdings auch ein Krankenhaus in diesem Township in dem ein Arzt, 4 Krankenschwestern und 6 Pflegerinnen fuer die Kranken zur Verfuegung stehen, Entbindungen und sogar Operationen wie Blinddarm durchfuehren.
Im Anschluss an den Besuch im Township bummeln wir mit Julia und Tom durch das Hafenviertel von Knysna, essen Pizza und trinken Kaffe, sodann fahren wir nach Tsitsikamma Village und checken im komfortablen Protea Hotel ein.