Einmal um die ganze Welt-juhu

Tuesday, October 10, 2006

Etosha Nationalpark

Wie mit Herrn Wucher abgemacht, sieht uns der 4.10. auf dem Rueckweg nach Okahandja. Vier Stunden warten wir geduldig im Hof von Wuchers Garage bis er die Vorhaenge aus einem VW Bus in unseren ummontiert hat. Im benachbarten Stoffladen kauft er noch ein Stoffstueck fuer das rueckwaertige Fenster. Die Zeit nutzen wir zum checken der Mails, dankenswerter Weise duerfen wir uns am Firmencomputer einloggen.


Am Nachmittag fahren wir eine andere Route Richtung Karibib bis nach Omaruru. Eine aeltere deutsche Namibianerin empfiehlt uns Evas B+B. Im gespraech beklagt sie sich, dass fuer schwarze Kinder von der AIDS- Hilfe so viele Spenden eintreffe, waehrend die Kinder der oertlichen deutschen Schule von finanziellen Hilfen ausgeschlossen sind. Bei Eva, einem liebenswerten Aussteigerpaar aus Westfalen erhalten wir eine guenstige und sehr nette Lodge.
Am naechsten Morgen decken wir uns im hervorragend ausgestatteten SPAR-Markt mit Lebensmitteln ein und fahren ueber Kalkfeld, einem kleinen staubigen Ort auf eine Gravelroad, die uns zu den Dinosaurierspuren bei der Farm Otjihaenamaparero fuehren soll. Zunaechst verfuehrt uns ein Hinweisschild zur Etjo mountain Nobellodge (850 NS p.P). Diese liegt wunderschoen an einem See und ist im maurischen Stil erbaut. Da wurde auch 1995 die internationale Anerkennung eines souveraenen Namibia abgesegnet. Man weist uns hier netter Weise den richtgen Weg zur o.a. Farm der Familie Strobel, ebenfalls Austeiger aus old Germany. Auf der spartanischen Campsite (WC, Dusche), besichtigen wir die nahen Dinosaurierspuren und schlafen zum ersten mal im Bus.
Die dreizaehigen und ueber handgrossen Dinospuren befinden sich im Etjo- Sandstein und sind 190 Mio Jahre alt Sie deuten auf einen zweibeinigen Raubsaurier von etwa 3 m Hoehe hin. Sie stammen aus der Zeit, als der Gondwana- Kontinent nordwaerts driftete und dadurch immer heisser und dadurch trockener wurde.


In Otjivarongo kaufen wir am naechsten Vormittag im noch groesseren und tolleren SPAR- Markt noch ein paar Kleinigkeiten ein und fahren zum Okaukuejo Camp des Etosha NP. Etosha bedeutet in der Sprache der San "Grosser weisser Platz", weil das Zentrum dieses Gebietes von einer riesigen Salzpfanne eingenommen ist. Wir fahren auf den Campingplatz und kochen ein Abendessen auf dem kleinen alten und launischen Benzinkocher. Bei Sonnenuntergang sitzen wir hinder der Steinmauer auf einer Bank und beobachten das Treiben am Wasserloch bis gegen Mitternacht. Lustig ist es den Giraffen beim Trinken mit weit gegraetschten Vorderbeinen zuzusehen. Ploetzlich kommen 6 Spitzmaulnashoerner. Die Giraffen raeumen bis auf eine mutige das Feld. Nachdem die Nashoerner miteinander etwas gerangelt, gesoffen und gebadet haben, werden sie von einer lautlos anrueckenden 38 koepfigen Elefantenherde verdraengt.


Frueh morgens sind wir wieder beim Wasserloch, welches von hunderten Zebras bevoelkert ist. Auch Oryxantilopen, Gnus und Springboecke mischen sich in Mengen dazwischen. Bemerkenswert ist die Scheue der Zebras und ihre zur Vorsicht aufgestellten "Posten". Jede kleine Veraenderung oder Geraeusche lassen diese scheuen Tiere aufschrecken und vom Wasserloch fluechten, wonach sie sich anschliesend vorsichtig wieder naehern.
Insgesamt ist die Atmosphaere an einem solchen Wasserloch sehr still, ruhig und dennoch voller Spannung.
Wir fahren nun von Wasserloch zu Wasserloch Richtung Halali. Bei Olifantsbad sehen wir zum ersten mal Kuhantilopen und anmutige Schwarzgesicht- Impalas. Beim Wasserloch Salvadora raekeln sich 6 faulenzende Loewen. 3 davon sind nicht im Rudel, sondern eher versteckt im Gebuesch, vermutlich auf Beute wartend. Die herannahenden Zebras, Gnus und Springboecke machen einen grossen Bogen um an das Wasserloch zu kommen und halten unter staendiger Beobachtung der Loewen die Fluchtdistanz ein.


Der Name Halali bedeutet im Jaegerjargon "Ende der Jagd", auf Etosha uebertragen, dass hier nicht mehr gejagt werden darf. Das Wasserloch bei Halali entteuscht uns etwas, da es durch Gebuesch keine so gute Uebersicht wie Okaukuejo bietet und auch nur wenige Tiere anwesend sind (Hyaene, Schakal, Nashoerner). Wir fahren zum Viupoint in die Salzpfanne. Da es in der Nacht geregnet hatte haben wir beim kurzen (verbotenen) Ausstieg dicke Dreckstollen an unseren Schuhen, die wir muehevoll mit dem Messer abkratzen muessen.
Wir trauen unseren Augen kaum, als Eri, mein Beifahrer ploetzlich ruft "Leopard, links!" Direkt neben uns am Strassenrand tritt der Leopard aus dem Gebuesch, trottet uns beobachtend auf 1 m Abstand neben unserem Auto her und ueberquert dann die Strasse. Mitten auf der Piste waelzt er sich einmal im Sand.



Wir verbringen noch einen Tag um Halali an den unterschiedlichen Wasserloechern und sehen eine Unmenge von Tieren, jedoch das bisher erlebte laesst sich nicht mehr toppen.


Auf der Weiterfahrt nach Namutoni, einem ehemaligen Fort der deutschen Schutztruppe, beobachten wir am Wasserloch Goas lange 7 faulenzende Loewen, sowie vorsichtige Zebras und Schwarzgesicht-Antilopen. Bei Kalkhoewel kommen 50 Elen-Antilopen ans Wasserloch. Sie nehmen unsere Aufmerksamkeit dermassen in Anspruch, dass wir den 3 Elefanten am Wegesrand kaum Beachtung schenken. Kurz vor Namutoni versperrt uns eine aus einer Pfuetze saufendes Giraffe den Weg.


Nachdem der Regen die ganze Nacht auf unseren Bus getrommelt hat und Blitz und Donner unseren Schlaf unterbrechen, machen wir uns auf den Weg zur Bergwerksstadt Tsumeb. Unterwegs besichtigen wir den 24 km abseits von der Hauptstrasse liegenden Lake Guinas. Er liegt malerisch in einer tiefen Karstdoline. Man ahnt, welch gewaltige Wasservorraete im Untergrund Namibias noch liegen.


Im Lake Otjikoto, der an der Hauptstrasse liegt und touristisch vermarktet ist, versenkte die deutsche Schutztruppe bei der Kapitulation gegen die Suedafrikaner 1915 ihr Waffenarsenal darin.

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