Einmal um die ganze Welt-juhu

Monday, July 30, 2007

Aloha from Hawaii


Es ist ein seltsames Gefühl, am Abend des Dienstags, 10. Juli in Sydney abzufliegen (obiges Bild zeigt verwackelte Nachtlichter Sydneys) und nach 9 Stunden Flugzeit wieder am Dienstag, den 10. Juli früh morgens in Honolulu/ Hawaii anzukommen. Dies ist nur dadurch möglich, weil wir die Datumsgrenze überflogen haben. Ebenso seltsam finden wir es, dass Essen und Trinkwasser auf diesem Flug mit Jetstar nicht mit inbegriffen war, sondern für teure Dollar erstanden werden mussten.
In Hawaii sind die Internetmöglichkeiten sehr begrenzt und teuer, so dass dieser Bericht später ergänzt wird. Das gilt möglicher Weise auch für die anderen Stationen unserer Reise. Aber nicht verzagen, wir schreiben sicher weiter! Als Post-Datum gilt der jeweilige Abflugtag.


In Honolulu, auf der Insel Oahu ist es früh Morgens, wir haben jedoch infolge Überfliegens der Datumsgrenze jede zeitliche Einschätzung von Flugdauer (ca. 10 Stunden laut Expedia), Zeit und Datum verloren. Etwas mühselig gestaltet sich die Suche nach dem vorab gebuchten Transferbus zu unserem Hotel "Aloha Surf" in Honolulu. Das Zimmer ist schön, hat einen guten Blick nach links auf den Fluss und nach rechts teilweise von Hochhäusern verstellt, auf den Waikiki Strand. Vom breiten Kingsize-Bett blickt man in einen großen Wandspiegel, na, was wollen wir mehr. Statt zu schlafen, nehmen wir schon unser erstes Bad im Wasser des Pazifik - warm und klar.



Fast jeden Tag unseres 10-tägigen Aufenthalts in Honolulu machen wir Vormittags etwas Sonnenbad und schwimmen in den Fluten des flachen Badestrandes. Die Wellen hören nie auf, was an der Brandungsfront eine ganze Armada von Surfschülern und ihren Lehrmeistern auf den Plan ruft. So müssen wir uns manches Mal in Acht nehmen vor den heranschießenden Surfbrettern. Überfüllt, aber schön - so ist der Waikiki Strand.
Nachmittags und abends ist Stadtbummel und/oder essen Gehen angesagt. Auf dem Weg zum Strand kommen wir am Königspalast vorbei, wo wir gelegentlich die malerische und touristisch wirksame Wachablösung der Königsgarde zusammen mit vielen anderen Touris bewundern.

Wir gehen in die verschiedensten Geschäfte für Kunst, Kleider und Gebrauchsobjekte. Auch müssen wir etwas für die Mittagsmahlzeiten kaufen, die wir wegen der Mittagshitze recht spartanisch gestalten, sind wir ja von Australien her gewohnt. . . Dazu kommt uns der Kühlschrank unsers Hotelzimmers zugute. Auch das Frühstück verlegen wir auf den Balkon des Zimmers.
Interessant ist der Besuch eines japanischen Friseurgeschäftes (fast die Hälfte der Bewohner Honolulus sind Japaner!), wo Eri sich stutzen und ich mir eine kurze Frisur mit farbigen Haarsträhnen verpassen lasse. Nach Abschluss der Prozedur klopft uns die Frieseurin als Kraftmassage auf die Schultern und wegen unserer häufigen Wünsche bezeichnet sie uns als "difficult costumers".


In einem Kunstgeschäft fotografiert Eri einen aus Keramik gefertigten bunten hawaiianischen Drückerfisch "Humuhumu nukunuku apuaaa", ein richtiger Zungenbrecher.

Nach Sonnenuntergang wird die Luft angenehm erfrischend und so bummeln wir oft entlang der Strandpromenade und genießen den Anblick der Spiegelungen der Hotels im Wasser der Beach.

Am Donnerstag, 12. Juli unternehmen wir eine gebuchte Schnorcheltour zur Hanaoma Beach, einer Korallenbucht in einem halb aufgebrochenen, ehemaligen Vulkankrater. Die Fahrt bis hin geht vorbei an verschiedenen Villen berühmter Schauspieler und Künstler. Der Fahrer, ein Emigrant aus Craiova, Rumänien erläutert bewundernd wem welche der Villen gehört. Viele Leute warten auf den Eintritt, der einen Videofilm im Visitorcenter zur Pflicht voraussetzt. Schließlich findet man ein Plätzchen am Sandstrand und schnorchelt. Von den vielen Touris ist das Wasser trübe und trotz Verbotes trampeln meist japanische Touris auf dem Riffdach herum, so dass nur noch spärliche Korallenreste und einige Fische, darunter auch der Humuhumunukunukuapuaaa zu sehen sind. Ja, Oahu ist voll im Griff des Massentourismus, schade um das schöne Fleckchen Erde.

Putzig sind die Rotschopf Kardinale. Wie auch in Europa die verwandten Sperlinge sind sie überall anzutreffen, auf der Jagd nach Leckerbissen.


Es ist zwar Freitag, der 13-te, aber dennoch unternehmen wir eine Tagestour auf die Nordseite der Insel Oahu, zum "Polynesian culture centre". Unser Reisebus parkt neben vielen, weiteren Bussen ein, Menschenmengen verteilen sich gottlob im weitläufigen Gelände des Freilichtmuseums. Die wichtigsten polynesischen Inselarchipel wie Hawaii, Samoa, Fidschi, Tahiti, Osterinsel und Neuseeland (Maori) präsentieren interaktiv die Lebensweise und Kultur der jeweiligen Völker. Wir flechten Kokosmatten, hören musikalische Darbeitungen, lassen uns abwaschbare Tatoos verpassen und genießen in einem großen, offenen Speisesaal polynesiches Essen, wobei das zwischen heißen Steinen gebratene Schwein besonders schmackhaft ist.

Beeindruckend sind die Floßfahrten der Volksgruppen, wobei Volkstänze auf dem Floß vorgeführt werden, wie auf dem folgenden Bild die kriegerischen Maoris, die zur Abschreckung der Feinde die Zunge heraus recken. Bei beginnender Dunkelheit wird auf einer Freilchtbühne noch ein Mal ein monumetaler Auftritt der Tänzergruppen dargeboten.

Aloha heißt es auch zum Abschied und mit zwei Blumenkränzen geschmückt, verlassen wir das Kulturzentrum mit unvergesslichen Eindrücken.

In der Altstadt von Honolulu kann man von außen auch den Palast des letzten Königs sehen. Stilistisch ist es ein Kuddelmuddel aus verschiedenen europäischen Zeit- und Architekturepochen.

Volles Programm! Am nächsten Tag besuchen wir Pearl Harbour, die Gedenkstätte des japanischen Angriffs auf die USA im 2. Weltkrieg. Eine lange Menschenschlange krebselt stundenlang zum Eingang hin. Obwohl wir um 7:00 Uhr aus Honolulu starteten und schon gegen 8 Uhr hier sind, steht auf unseren Tickets 11:00 Uhr. Unser Busfahrer nützt so die Zeit und fährt uns bis zu einem Gedenkfriedhof "War 2. memorial", beeindruckend durch die vielen Reihen von Gräbern. An diesem denkwürdigen Tag, dem 7. Dezember 1941 kamen in Honolulu 11077 Menschen im Bombenhagel des Überraschungsangriffs ums Leben.
Zum Besuch der Pearl Harbour-Gedenkstätte werden wir gegen 5 $ mit Audioguides versorgt, deutschsprachig übrigens. So kann bei jeder Station das Wesentliche abgefragt werden. Mit einem Fährschiff setzt unsere Reisegruppe zum Wrack des Krigsschiffes "Arizona" über. Die Gedenkstätte ist über dem Wrack errichtet worden. Dieses verliert ständig etwas Öl aus den Tanks, was das Wasser farbig schillern lässt - man nennt das die Tränen der im Wrack eingeschlossenen Toten.


Eine Gedenktafel zeigt die Namen der Toten, wobei darunter oft mehrere Familienmitglieder, z.B. Vater und Sohn auftauchen. Was für ein Schmerz für die Hinterbliebenen! Krieg, ein Ausgeburt der Hölle!

Unsere Zeit auf Oahu nähert sich dem Ende und so buchen wir einen Tagestrip zu dem aktiven Vulkan Kilauea auf der größten, namensgebenden Insel Hawaii. Während des Fluges ist der Himmel teils bewölkt, jedoch können wir einige beeindruckende Tiefblicke erhaschen, wie z.B. auf den Viertausender Mauna Loa. Mit einem Kleinbus fahren wir zu den Rainbow Falls, nicht sonderlich beeindruckend, aber umgeben von üppiger tropischer Vegetation.

Bei Kalapana hört die Strasse plötzlich auf! 1983 flosssen gewaltige Lavamassen (erstes Bild = Archiv, käuflich direkt beim Photographen am Parkplatz) vom Kilauea (Hintergrund des dritten Bildes) herab und begruben diesen Teil der Insel.

Schwarz sind die fast endlosen Lavafelder und schwarz ist der Sand am Ozeanstrand. Dabei zeigt die zähere Oberfläche der Basaltlava interessante Fließstrukturen wie z.B. Stricklava.

Die um ihr Land gebrachten Farmer versuchen, in Vertiefungen mit etwas Erde Pionierpflanzen wie Kokospalmen anzupflanzen, um das Land irgendwann zurück zu gewinnen.

Unsere Fahrt geht dann hinauf, zum Visitor Center des Nationalparks, der Caldera (weiter Vulkankessel, ca. 1100 m hoch) des Kilauea. Der Krater des Iki (klein) Kilauea ist beeindruckend weit und tief und hat einen perfekt ebenen Grund. Ganz in der Nähe besichtigen, wie kann es bei Basaltlava anders sein, weiträumige Lavahöhlen (lava tubes), ca. 300 m lang begehbar.


Der große Krater des Kilauea erinnert an den gewaltige Kupfertagebau bei Mt. Isa, Australien. Die Ausmaße sind beeindruckend! Der Rand des Kraters ist arg zerklüftet und spaltenreich, so dass er wegen Absturzgefahr nicht betreten werden darf. Nun, man probiert es dennoch etwas näher, blickt tief in eine Spalte und beobachtet aus nächster Nähe die seltenen Hawaiigänse. Aus einigen Spalten dringt sogar beißender Schwefeldampf empor!



Am gegenüber liegenden Kraterrand befindet sich das Vulkanobservatorium mit einer recht guten Ausstellung über Vulkanismus. In der näheren Umgebung ist trotz der noch immer nach Schwefel riechenden Luft eine üppige Strauchvegetation, wobei wir zu ersten Mal die wunderschönen roten Blütenstände der endemischen Ohina belua (Hawaii-"Rose") betrachten können.

Auf der Rückfahrt zum Flughafen besuchen wir noch kurz eine Macadamia-Fabrik, hmmm! Die Pflanzen wurden um 1990 aus dem australischen Queensland eingeführt. In der Nähe befindet sich auch eine Gärtnerei mit wunderschönen gezüchteten Orchideen, ein Blütentraum.

Am 16. Juli bringen wir noch etwas Abwechslung in unser Strandleben, gepaart mit vielen Stunden Internet, um den Australien-Bericht abzuschließen: Wir buchen eine Sonnenuntergang-Kreuzfahrt. Die Kreuzfahrt ist kurz, einige hundert Meter vor die Waikiki-Küste: Wir sehen die endlose Reihe der Strandhotels und den Gipfel des "Lion Head", einige Katamaran-Boote, tanzen Hula, sind ausgelassen (Handzeichen "happy"), erhalten ein Abendessen und genießen schließlich einen stimmungsvollen Sonnenuntergang.





Am 20. Juli, um 5 Uhr morgen holt uns der shuttle Bus zum Flughafen ab. Wir fliegen etwa eine Stunde lang bis zur nördlichen Insel des Archipels, genannt Kauai und landen am kleinen Flughafen der Hauptstadt Lihue. Mit dem Taxi fahren wir zum Hotel "Aloha beach resort", auf der Ostseite der Insel, an der Mündung des Wailua Flusses, dem einzigen schiffbaren Binnengewässer von Kauai. Ganz in der Nähe befindet sich das Städtchen Kapaa'i, wo wir einkaufen, essen (das Hotelessen ist zwar gut, aber recht teuer) und ins Internetcafe' gehen.

Das Hotel liegt in einem wunderschön gestalteten Vergnügungspark und verfügt über ein mittels Felsblöcken abgeteiltes Meeresbad, in welches die gefährlichen Wellen des Ozans nur noch gebrochen gelangen. Das folgende Bild zeigt den morgendlichen Blick auf den Ozeanstrand, links erkennt man die Ruine der ehemaligen Fliehburg der Einheimischen und in der Bildmitte das Strandbad.

Nach zwei Tagen Strandleben und bräunen wollen wir flexibel sein und holen uns aus Lihue von "alamo" einen Kleinwagen, klein, japanisch aber zuverlässig. Wir fahren alle Inselstrassen bis zum ihrem Ende und sind so fast jeden Tag unterwegs.

Am späten Nachmittag baden wir meist noch ein wenig, sitzen in der Laube und genießen die Südseeromantik. Abends bietet sich ein Jacuzzi mit heißem Sprudelwasser an, ein wahrer Genuß!

Ein unvergessliches Erlebnis ist der Flug über die Insel mit einem Hubschrauber. Vom Flugplatz aus überqueren wir Lihue, überfliegen die ersten Berge, dann geht es über die intensiv genützte südliche Ebene, die leider zunehmend zersiedelt wird.


Schließlich schraubt sich der Heli immer höher himmelwärts und wir blicken in die Tiefen des gewaltigen Waimea-Canyons. Er soll dem Grand Canyon nur wenig an Größe nachstehen. Die Erosion des Waimea-Flusses hat hier die rötlichen (Eisengehalt), weichen Lavatuff-Schichten tief eingeschnitten. Das Wasser fließt in dem Fluss reichlich, da es von einem großen Hochplateau mit einem ebenso großen, moorigen Feuchtgebiet namens "Alakai Swamp", gespeist wird. Hier regnet es fast ständig. Wir können uns glücklich schätzen, da wir bei strahlendem Sonnenschein diese gigantische Naturkulisse sehen.
Nach Überfliegen der etwa 1200 m hohen Gebirgskette senkt sich der Hubschrauber hinab, gefährlich nahe der Abstürze der im Westen der Insel gelegenen Napali-Küste.

Die spektakuläre Küste wird von den Hollywood-Filmern häufig als Kulisse genutzt, so z.B. im Film "Jurassic Park". Wir beschließen, an dieser Küste später eine Wanderung zu unternehmen, zumal sie unser Sohn Bernd empfohlen hat.

Obiges Bild zeigt die Küste bei Morgensonne, da westlich ausgerichtet ist wenig an Details zu sehen. Unser Bernd flog vor Jahren hier am Nachmittag, was natürlich fotografisch günstiger war, siehe das folgende Bild.


Bei unserem Flug zeichnen sich erst am nördlichen Küstenabschnitt durch Schattenwirkung faszinierende Details der zerklüfteten Küste ab.


Nordwärts geht der Flug über die bekannte Hanalei-Beach, macht einen Schwenk wieder nach Süden, zum Krater des "Waiahale ale", einem erloschenen Vulkan und höchster Erhebung der Insel (1500 m). Der Blick in den Kraterschlund ist nichts für schwache Nerven, gottlob ist der Vulkan ja erloschen. Von seinen Flanken stürzen schmale Wasserfälle hunderte von Metern in die Tiefe.


Am Fuße der Berge überfliegen wir ein Filmcamp mit vielen Fahrzeugen, die sich wie kleine Bauklötze ausnehmen.

Ja, es gibt viel zu berichten und fest zu halten nach so einem traumhaften Tag und ein unbeschreiblich schöner Sonnenuntergang rundet das Ganze noch ab.


Noch einige wenige Strandtage sind uns vergönnt. Der Sandstrand vor Kapai'i ist reich an vulkanischem, grünen Olivin, leider zu klein, um diese Halbedelsteine für Schmuck zu nützen. Mit einem angefeuchteten Zahnstocher picken wir die abgerundeten Olivinkörner aus dem Sand.

An der Flussmündung beobachten wir vom Hotelfenster aus, wie ein Vater seinem Sohn das Surfen beibringt, mit Geduld, immer wieder, immer wieder. . . Als Großeltern denken wir dabei natürlich an unser Enkelchen Benjamin.

So sehen die Ruinen der Fliehburg aus, heilige Stätte, die nicht betreten werden soll, im Hintergrund unser Hotel.

Hier kommen wir auch ins Gespräch mit Einheimischen, sie nennen sich "Kanaken". Viele hawaianische Polynesier sind wegen der Überfremdung und Amerikaniseirung Hawaiis besorgt . Manche plädieren für eine Unabhängigkeit von den USA, was aus dem folgenden Protestbild hervorgeht.

An einem Abend fahren wir dann zum Parkplatz des Wailua-Wasserfalls, spektakulär aber leider ist der Zugang mittels Drahtzaun verwehrt.

Ein weiteres Highlight der Insel Kauai ist die Fahrt entlang der Hangkante des Waimea-Canyons, mit mehreren Aussichtspunkten und atemberaubendsen Tiefblicken. Aber auch im Detail (zweites Bild) hat die erodierende Kraft des Wassers interessante Einschnitte in die rote vulkanische Asche geformt.



Jenseits des Canyons erblickt man einen Teil des Alakai-Sumpfes, von dem ein Wasserfall in die Tiefe stürzt.


Am Endpunkt der Straße, beim "Piu Kila lookout", kommen wir ins Gespräch mit einer alten Dame, die uns mit ihrem Geländewagen ein gutes Stück mitnimmt, bis zum Einstieg in den "Alakai-Swamp trail". Die etwa 4-stündige Wanderung geht zunächst durch tropischen Regenwald, mit üppiger Flora und schönen Blüten: Montbreta-Lilie, Passionsblume, wilder Ingwer sowie verschiedene Epiphyten auf umgestürzten Bäumen.


Über Bohlenwege und Treppen gelangt man in das Supfgebiet. Es ist ein riesiges Hochmoor mit uns z.T. bekannten Pflanzen wie z.B. Sonnentau und Rentierflechten.

Nach der Durchquerung des Moores bei kaltem Regen gelangen wir an die östliche Abbruchkante, die "Wainiha ridge". Hier warten wir fast eine Stunde lang frierend auf ein Aufklaren, um den Tiefblick zu erhaschen - vergebens. Auf dem Rückweg verlaufen wir uns bei der Suche nach dem Pfad zum Parkplatz am "Pihea Vista"-Berg in die Steilhänge der Napaliküste und müssen durch tiefen Morast den rechten Weg suchen, was uns fast eine Übernachtung in der Wildnis kostet. Erst kurz vor dem Parkplatz klart die Küste auf und die letzten Sonnenstrahlen zaubern zarte Grüntöne auf die Küste und Blautöne auf das Meer.

Sonne und Mond beleuchten gleichzeitig das zerklüftete Gelände.

Die letzten Tage auf Kauai erkunden wir den nördlichen Teil der Insel. Die Küstenstraße überquert das mit Pflanzungen bedeckte, malerische Hanalei-Tal, welches ein bedeutendes Vogelschutzgebiet ist, besonders wichtig als Zwischenstation für Zugvögel.

Die Vegetation ist im Norden dank häufiger Regenfälle üppiger als im Süden, so dass hier die wasser liebende Taro-Pflanze, ein kartoffeähnliches einheimisches Gemüse angebaut wird. An jeder Hecke leuchten uns Hibiskusblüten, Charakterpflanze Hawaiis, entgegen.

Bei stürmischem Wetter gehen wir im Sand der "Wainihia beach" spazieren, betrachten die polygonalen Basaltsäulen im westlichen Strandbereich, sammeln Kokosnüsse und perfektionieren uns in deren Schälen mit dem Messer und Aufbrechen mit einem Stein. Die dazu benötigte Technik lernten wir im "Polynesian culture center". Es ist jedenfalls eine schweißtreibende Arbeit, dafür wird man mit Kokossaft und weißem Mark, lauter Gaumenfreuden, belohnt.

Am 24. Juli ist das Wetter perfekt und so starten wir früh morgens, fahren die östliche Küstenstraße bis zu ihrem Endpunkt, dem "state park Haena beach", einer Sandbucht mit vorgelagertem Korallenriff, ein beliebter Badeort. Wir parken, ziehen uns die Bergschuhe an und machen uns bei zunehmender Sonnenhitze auf den Weg. Von hier geht die Wanderung auf schmalem Pfad bergauf und bergab, rechter Hand tief unten der Ozean. Gelegentlich geht es auch durch dichten Palmenbewuchs wie durch einen Tunnel, der uns vorübergehend Schatten spendet.

Ab und zu machen wir eine kurze Rast, löschen aus der Flasche unseren brennenden Durst und bestaunen die einheimische, uns fremd anmutende Flora. Auch Bekanntes sehen wir, denn ähnlich einer Mückenhändelwurz, nur mit viel größeren Blüten, lachen uns Orchideen am Wegesrand an.

Nach etwa 4 Stunden Wanderzeit erblicken wir unter uns ein Kleinod: die "Hanakapiai beach", ein wahrhaftiger Traumstrand! Doch wir freuen uns zu früh: Beim Abstieg warnt ein Schild vor gefährlichen Strömungen und Mini-Tsunamis, die schon viele Menschenleben gefordert haben, wie die Strichliste auf dem Surfbrett zeigt. Nix is mit Baden!

Zum Trost baden wir in dem glasklaren Gebirgsbach, der hier in den Ozaean mündet, eine herrliche Abkühlung bei der Hitze. Auch füllen wir mit etwas mulmigen Gefühl (was enthält das Wasser?) unsere Flaschen auf. Wir spazieren noch am Sandstrand entlang und wandern dann etwa 2 Stunden weiter in südöstliche Richtung, bis uns der tiefe Sonnenstand zur Umkehr zwingt.

Letzter Abend auf Kauai: Auf der Terrasse des Hotels genehmigen wir uns ein üppiges Abendessen: Steaks a' la Hawaii, übrigens die besten auf unserer ganzen Weltreise. Wir genießen die laue Luft des hier ewigen Sommers und freuen uns dennoch auf den nächsten Abschnitt: Kanada.





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