Einmal um die ganze Welt-juhu

Monday, August 20, 2007

Im Nordwesten der USA


Der in dem Mitte verjüngte Fernsehturm, das Wahrzeichen von Seattle heißt uns nun endlich in den USA willkommen. Am Flughafen nehmen wir bei "Alamo" einen Buick Van in Empfang, dem ebenfalls längere Verhandlungen und Besichtigungen verschiedener Fahrzeuge voran gingen. Es hatte sich jedenfalls gelohnt, sowohl für Kanada als auch die USA die Buchungen über den ADAC (e-Mail) vorzunehmen.

Auf dem Highway 5 geht es dann südwärts bis zur ausgeschilderten Abzweigung "Mt. St. Helen vulcano". Etwa 50 km windet sich die Straße bergauf, durch verwüstetes und zum Teil wieder angepflanztes Gelände bis zum "Vulcano observatory". Da bereits Abend ist, kann nur noch ein Blick auf den umwölkten Vulkan und ein Spaziergang auf den nahen Aussichtspunkt getan werden.

Wir fahren wegen der zu erwartenden Kälte ins Tal hinunter. An dem Punkt "survivors" (Überlebende) ist ein freier Campingplatz auf einer schönen Wiese, sogar mit Toilette. Wir bestaunen ein Gebäude, das von vulkanischem Schlamm halb begraben ist.
Am nächsten Morgen fahren wir die 50 km wieder hinauf zum Observatorium. Im Inneren befinden sich viele Exponate und erklärende Tafeln zur Geschichte des verheerenden Vulkanausbruchs von 1980. Im Schlot staute sich damals gasreiche, zähe dazitische (helle) Lava, was zu einer gewaltigen Explosion mit Absprengung des Gipfels und einer rasenden Aschewolke, die alles auf ihrem Weg umwarf, führte. Es gab trotz Evakuierung über 50 Tote.

Auf der Plattform des Observatoriums erklären Ranger die geologischen Rahmenbedingungen dieses Vulkanismus' und die ökologischen Folgen des Ausbruchs.

Der Ausblick auf den Vulkan ist grandios, da die Wolken vom Vortag verschwunden sind. In der Mitte rechts sieht man den jungen Sekundärkrater, der infolge Gasdruck jährlich um einige Meter anwächst - bis zur nächsten Explosion... Unterhalb des Vulkans sieht man die gewaltigen, ausgeworfenen Schutt- und Aschehalden, die von der Erosion des fließenden Wassers angeschnitten sind.

Die pyroklastische Wolke kam von rechts und warf alle Bäume in ihrer Richtung um. Etwas weiter weg oder im Schutz von Tälern blieben sie zwar stehen, wurden aber völlig entlaubt.

Vom Observatorium führt ein teils sehr ausgesetzter Pfad zum "Spirit lake". Es ist so rutschig auf den Vulkanschutt, dass wir auf halbem Weg umkehren, da ein Absturz keinen Halt bieten würde. Unterwegs wundern wir uns über die üppige Flora der Pionierpflanzen, die in so kurzer Zeit auf dem vulkanischen Auswurf Fuss gefasst haben. Auch einige Squirrels sehen uns neugierig an.


Von unserem Freund Egin haben wir die Adresse von Ghita (Abk. von Gheorghe), einem ehemaligen Bergwachtkameraden (Salvamont) aus Rumänien. Wir fahren kreuz und quer durch das im Staate Washington gelegene Vancouver/USA, fragen auch immer wieder an Tankstellen oder in Motels nach und endlich, nach stundenlangem Suchen halten wir vor einem hübschen Haus mit dem passenden Namensschild an der Türe. Wir läuten lang und schließlich öffnet uns eine erstaunte Frau, die wir auf rumänisch ansprechen. Da taut sie auf, weiß Bescheid und lädt uns herein: Es ist Marioara, die Frau von Ghita. Wir sprechen lang, bis in die Nacht, wecken alte Erinnerungen und gehen schließlich im Gästezimmer zu Bett.
Am nächsten Tag treffen auch Egin mit Karin und schließlich von der Arbeit kommend, auch Ghita ein. Es ist ein freudiges, an Erinnerungen aus den Karpaten reiches Wiedersehen! Ghita erinnert sich an Ion, der immer wieder mal erzählte, dass Eckesch (Eri) ein junges Mädchen (mich) geheiratet hatte, dessen Füsse nach der Geburt des Sohnes nochmals wuchsen, so dass sie neue Schuhe benötigte, ha, ha.

Am folgenden Bild, von links nach rechts, auf der Terasse: Egin, Karin, Mariora, Ghita, Eri und ich. Immer wieder sind Eri und ich überrascht von der inneren Ruhe, die von Ghita ausgeht. Er erklärt, dass er seine innere Ruhe durch die Wiedergeburt der Taufe bereits in Rumänien gefunden hatte. Er liest uns Bibelstellen vor, die die Probleme der Menschen in der heutigen Zeit ansprechen und Antworten, auch für uns geben. Zum ersten Mal in unserem Leben, hat das "Wort Gottes" einen einladenden, uns neugierig machenden Klang.

Es ist Sonntag, der 12. August, den wir zunächst mit Packen verbringen, denn wir wollen Richtung "Yellowstone Park" starten. Gemeinsam mit Scheiners und Cotirleas fahren wir südwärts zur "Columbia river gorge". Vom Mount Larch-Aussichtspunkt bietet sich ein überwältigendes Panorama auf die Bergwelt. Alles überragend der Mt. Adams (3751 m), Mt. Hood (3427 m, unteres Bild), Mt. Jefferson und Mt. Helen.

Am "Crown point", hoch über dem Columbia Strom informieren wir uns im Museum über die Erschließungsgeschichte dieses Teils des "wilden Westens". Die Siedlertrecks aus dem Osten folgten meist dem "Snake river" und weiter westlich dem Columbia Strom. Dass hier viele deutsche Kolonisten mit dabei waren, erkennt man an deutsch klingenden Ortsnamen wie Bonnville u.a.

Am Multnomah-Wasserfall, dem höchsten der USA nehmen wir Abschied, wünschen Karin und Egin gute Heimkehr nach Deutschland und bedanken uns bei Marioara und Ghita für die warmherzige Gastfreundschaft.

In der Schlucht des Columbia Stromes geht es ostwärts, bis uns der Abend auf einen Campingplatz bei Maryhill zwingt. Aus Zeitgründen besichtigen wir am nächsten Tag leider das der letzten Königin Maria von Rumänien gewidmete Museum nicht.

Am Morgen duschen wir mithilfe des Münzautomaten, bei dem man nie weiss, wann der Wasserstrom aufhört, so dass man eingeseift bleiben kann. Die Felswand hinter dem Camp besteht aus polygonalen Basaltsäulen - Vulkanismus überall! Ostwärts, nach dem Zusammenfluss mit dem "Snake river" wird die Gegend immer trockener, Prärie (Grassteppe) rechts und links des Highway. Rinderherden und endlos lange Eisenbahnzüge bringen etwas Abwechslung in das eintönige, aber farbenfrohe Landschaftsbild.

An einem Hinweisschild "View point mountain road" biegen wir vom HWY ab. Auf sandiger und steiniger Piste geht es hoch hinauf in die Berge. In der Einsamkeit kümmern sich Rehe am Straßenrand nicht um uns.

Irgendwann kommen uns Bedenken, da der Buick keinen Vierradantrieb hat und ein Festsitzen in dieser einsamen Gebirgsgegend fatal wäre. Wir machen auf einem Berggipfel Halt, ich ergänze in dieser Stille das Tagebuch und dann geht es wieder zurück auf den HWY.

Endlos geht die Fahrt nach Osten, nach Oregon und dann Idaho. Bei "Mountain home" suchen wir bei einem Walmart den Parkplatz zum Übernachten aus, kaufen noch etwas ein und haben dann eine ruhige Nacht.


Im WC des Walmart kann man sich morgens gut waschen! Wir verlassen den HWY und fahren auf der Strasse Nr. 26 weiter ostwärts. Irgendwann ist rechts und links der Straße alles schwarz! Endlose, tief zerklüftete Lavafelder säumen den Weg. Ein Schild gibt Auskunft, welche Schwierigkeiten die Siedler bei der Überwindung dieser Lavafelder hatten. Vor etwa 2000 Jahren brach durch Kontinentalverschiebung Nordamerikas auf großer Länge die Kontinentalplatte auf . Aus der etwa 200 km langen Spalte, "great rift", kam es zu den großflächigen Lavaflüssen, den größten der Welt.

Nach mehreren Kilometern schwarzer Lavalandschaft gelangen wir zum "Moon craters monument", einem Nationalpark. Eine Ringstraße erschließt vom "visitor centre" aus die wirklich mondartig anmutende Vulkanlandschaft. Beim Wandern abseits des gepflasterten Hauptweges knirscht schwarzer Obsidian unter unseren Füßen. Die Brocken haben weniger eine glasartige, sondern eher eine schaumige Struktur, was auf gasreiche Lava schließen lässt.

Neben bizarren, turmartigen Lavagebilden locken die "Lava tubes" zur Begehung ein. Obwohl wir auf unserer Weltreise schon einige solcher Röhren besichtigt haben, packt uns auch hier das "Höhlenfieber" wieder. Recht abenteuerlich geht es dann auch durch enge Schlupflöcher.

Beim Erkalten gab es in der erstarrenden Lavaoberfläche bisweilen interessante Schwundrisse. Auch finden wir auf der Oberfläche immer wieder Stricklava-Strukturen.

In "Lost river", einer kleinen Ortschaft, sind die Hänge der umgebenden Berge mit den Inschriften der Highscool-Absolventen bedeckt, eine kleine Sehenswürdigkeit in der Monotonie der Wildwest-Einsamkeit. Eine bunte Blechbude überrascht uns hier mit dem besten Grillhähnchen, das wir seit Langem gegessen haben und endlich mal riesigen, knusprigen Pommes.

Bei Atom City, so sagte man uns, befinden sich größere Sperrgebiete aus der Zeit der Atomversuche (verseucht?). Angeblich wird auch Heute noch in der Stadt Atomforschung betrieben, friedlich oder kriegerisch??? Wir zweigen bei einem Hinweisschild ab und stehen vor dem ersten Atommeiler der Welt aus den 50-er Jahren, der natürlich nicht mehr in Betrieb ist.

Gelegentlich kommen wir an schier endlosen Getreidefeldern vorbei, den Kornkammern der USA und damit auch teilweise der Welt.

Weiter ostwärts, in Wyoming, wird es wieder bergig und die Straße windet sich entlang der Schlucht des Schlangenflusses.

An dem riesigen Stausee holt uns die Nacht ein und wir fahren weit in das ausgetrocknete Seebett hinunter, wo wir ein ruhiges Plätzchen zum Übernachten finden. Der uns von Egin geschenkte Kocher kommt nun endlich zu seinem vollen Einsatz, danke!

In Richtung "Jackson hole", einem rührigen Touristenörtchen, sogar mit Skigebiet, ist der Schlangenfluss recht wild und deshalb für Rafting besonders gut geeignet.

Die Bewohner des Städtchens (8649 Einwohner!) wollten die Wildwest-Romantik nicht durch Ampeln stören und so benützen Fussgänger zur Überquerung der Straßen rote Fähnchen. Beiderseits der Straße befinden sich Fahnenbehälter. Der Fußgänger schnappt sich eine Fahne, hält si vor sich hin, worauf der Verkehr stehen bleibt. Auf der anderen Straßenseite wird die Fahne wieder in einen Behälter gegeben.

Bald erreichen wir "Moos center", das südliche Ende des Teton Nationalparks. Der Name "Moos center" hält was er verspricht, denn auf der Brücke des Schlangenflusses stehen viele Menschen und blicken in eine Richtung. Ich erblicke etwa 100 Meter weg, in einem Seitenarm des Flusses
einen mächtigen Elch. Ich krieche durch das Dickicht des Ufers bis ganz nahe heran und so gelingt mir ein beeindruckendes Porträt des Riesen. Dabei klopft mir das Herz ganz schön laut, ob er es wohl hört?

Der Teton Nationalpark gehört zum Gesamtökoverbund des Yellowstone. Nach dem höchsten Gipfel, dem "Grand Teton" (4197 m) benannt, ist der Nationalpark durch eine Nebenstraße, die "Teton park road" zugänglich. Die Bergkette diese haifischähnlichen Bergspitzen ist beeindruckend. Im Vordergrund der Bergkette liegen eine Reihe malerischer Gletscherseen: der" Jenny lake", der durch den "String lake" mit dem "Leigh lake" in Verbindung steht und weiter nördlich der riesige "Jackson lake".

Wir finden beim "Jenny lake" einen Parkplatz und machen um den "String lake" herum eine schöne, ausgedehnte Wanderung, am Ostufer entlang, überquert ihn an einer schmalen Stelle über eine Holzbrücke, führt dann steil bergauf und kehrt dann am Westufer zum Parkplatz zurück.
Nach der Wanderung gehen wir im nördlichen Besucherzentrum mexikanisch essen. In der Dunkelheit fahren wir weiter nordwärts, bis zu einem Camp ground, der bereits auf dem Gebiet des Yellowstone Nationalparks liegt. Wir zahlen an einem Automaten 12 $ und finden einen freien Platz, der allerdings außer Trockenklo keinerlei Infrastrukturen, wie beispielsweise Waschmöglichkeiten bietet.
Am nächsten Morgen kommen wir nach kurzer Fahrt an den Lewis See, wo wir die Morgenwäsche nachholen. Am Seeufer sammeln wir etwas Sand, weiße Quarz- mit schwarzen Obsidiankörnern gemischt.

Bei "west thumb" parken wir und wandern über Bohlenwege zu den Geysiren. Es handelt sich meist um heiße Quellen, die bunte Urbakterien - Rasen beherbergen, welche den Quelltöpfen orange, gelbe, grüne, rote und durch Lichtbrechung blaue Farbe verleihen. Meist sprudelt das kochende Wasser. Uns stellt sich die Frage, ob sich diese Archaebakterien von Anbeginn in diesem lebensfeindlichen Medium wohl gefühlt oder sich nachträglich angepasst haben. Auf jeden Fall haben wir es mit Überresten aus den Anfängen der biologischen Evolution zu tun. Das weiße abgelagerte Material der Quelltöpfe ist Kieselsäure (Quarz). manche Bäume der näheren Umgebung sind abgestorben und ebenfalls mit einer weißen Kruste überzogen.


Wir fahren weiter zur Hauptattraktion des Nationalparks, dem "Old faithfull" (Alter Zuverlässiger). Dieser Geysir wirft alle 90 Minuten eine riesige Wasserdampf - Fontäne geräuschvoll in die Luft. Auf Bänken in gebührendem Abstand wartet die Menschenmenge geduldig aufdas Schauspiel. Auch wir genießen es zwei mal hintereinander. Damit hat sich ein geologischer Jugendtraum von Eri erfüllt.
Vom Parkplatz aus gehen wir Fluss aufwärts bis zu einem kleinen Stauwehr, wo wir baden. Erst nachher erfahren wir, dass es bei hoher Strafe verboten ist in jeglichen Gewässern des Yellowstone NP zu baden, da wegen kochenden Wassers lebensgefährdend. Glück gehabt!

Eine kurze Wanderung führt auf einen Berg, von dem aus das gesamte Geysirfeld überblickt werden kann. Geysire sind mit einem Drucktopf vergleichbar, dessen Druckventil geöffnet wird. Beim Überschreiten der kritischen Siedetemperatur des Wassers in der Tiefe wird die gesamte darüber liegende Wassersäule empor geschleudert.

Unterwegs kommen wir am farbenprächtigen "Solitary geysir" vorbei. Die Wiesen der Umgebung sind voller wunderschöner Blumen, im Bild eine Art Fransenenzian.

Wir besichtigen auch weitere Geysire des oberen Geysirfeldes, wie den über 2000 Jahre alten, an eine Festung erinnernde "Castle geysir". Die Namen der Geysire entstammen der menschlichen Fantasie.

Weiter geht die Fahrt zum mittleren Geysirfeld. Unterwegs sichten wir Bisons, welch urtümlich- gewaltiges Bild.
Ein Bison kommt uns sogar gemütlich auf der Straße entgegen, was zu einem gewaltigen Verkehrsstau in beiden Richtungen führt. Wohl wissend, das er in jedem Fall Vorrecht hat, lässt sich der Bulle durch die vielen Fahrzeuge nicht aus der Ruhe bringen. In seinem Schritttempo kriecht die Autoschlange hinter ihm her. An ein Überholen ist nur bei Lücken im Gegenverkehr zu denken.

Im mittleren Geysirfeld sticht farblich der "Prismatic geysir" hervor. Sein Name deutet auf die blaue Lichtbrechung im Wasser hin. Dichte und weiche Bakterienmatten bedecken den Boden des Geysirsees, was zu einem faszinierenden Farbenspiel führt, ein weltberühmtes Fotomotiv.

Da die Campingplätze belegt, teuer und unkonfortabel sind, fahren wir bei zunehmender Dämmerung aus dem Nationalpark in das quirrlige Touristenstädtchen "Yellowstone West" hinaus. Nach vergeblicher Suche nach einem Campingplatz übernachten wir auf einem großen Parkplatz vor einem Supermarkt.
Welch ein Glück, dass wir diesen mit Spielcasinos und anderen Vergnügungen gespickten Ort aufgesucht haben, denn am Morgen stellen wir einen platten Reifen fest. An der Tankstelle über der Straße pumpen wir den Reifen auf und fahren zur Reparaturwerkstatt. Ein Nagel der schon längere Zeit im Reifen steckte war die Ursache. Wäre diese Panne in der Wildnis passiert, Mann oh Mann...!

Als der Reifen repariert ist, kehren wir wieder in den Yellowstone Park zurück und fahren auf dem HWY 89 nach Norden. Spartanisch wird eine mittägliche Vesperpause eingelegt.

Eine Rentierherde weidet am Straßenrand, was viele Fahrzeuge, so auch uns zu einer Fotopause veranlasst.
Am unteren Geysirfeld besichtigen wir noch einen kochenden Quelltopf inmitten blühender Wiesen. Im Ausfluss beeindrucken uns die roten Sinterbecken und die verkrusteten Pflanzenteile.
Wir besichtigen die "Hot springs", eine über 100 m hohe Kaskade aus Kalksinter, die an Pamukkale / Türkei erinnert. Während im Zentrum des Yellowstone Parks Kieselsäure ausgefällt wird, handelt es sich im peripheren Bereich um Calciumcarbonat.

Der "Orange Spring Mound" ist ein gewaltiger Sinterklotz aus Travertin, der infolge Bakterien weiß, gelb und orange gestreift ist.

Die Straße hat uns wieder: Durch die wunderbare Berglandschaft in Montana führt der HWY 90 westwärts. Dabei singen wir den alten Schlager "In Montana in den Bergen...Caroline". Endlos scheint der Weg nach westen, bis wir bei völliger Dunkelheit auf einem schönen Rastplatz übernachten.

In Idaho überqueren wir den Yakima Fluss. Gleich hinter der Brücke nach rechts geht es zum "Petrified Forrest National Park". Kurz vor Schluss (17:00 Uhr) können wir noch kurz in das Museum hinein schauen. Die Exponate sind überwiegend versteinerte Bäume oder geschliffene Baumscheiben, meist von dem vor 15 Millionen Jahren hier vorkommenden Ginkgo biloba. Die damalige bewaldete Sumpflandschaft wurde von Lavaströmen bedeckt, unter denen die Verkieselung unter Luftabschluss statt fand. Die spätere Gebirgsfaltung und anschließende Erosion brachten diese pflanzlichen Fossilien ans Tageslicht.

Der nahe liegende "Gem Shop" ist leider schon geschlossen, dafür finden wir auf der Abfallhalde dahinter einige schöne versteinerte Holzstücke.

Wir verlassen den HWY und folgen der alten Straße durch den wild zerklüfteten Yakima Canyon. Während wir im Städtchen Yakima bei Mc. Donald essen, rufen wir bei Ghita an und melden uns für morgen an. Er meint, so weit wäre es doch nicht mehr bis zu ihm und wir sollten gleich durch fahren.

Es wird eine abenteuerliche Nachtfahrt auf engen Bergstraßen. Hinzu kommt starker Regen und sehr dichter Nebel. Vorbei geht es an der Abzweigung zum Mt Rainier (bei dem Sauwetter sowieso kein Thema). Ostwärts fahren wir um den Mt. Helen herum. Um 0:30 Uhr haben wir die ca 200 Meilen hinter uns und erreichen unsere Freunde. Nach kurzem Begrüßungsplausch sind wir froh, wieder mal in einem gemütlichen Bett schlafen zu können.

Am letzten Tag im Westen der USA plaudern wir lange mit Marioara und Ghita und gehen mit ihnen in die baptistische Kirche. Wir erleben einen Gottesdienst voller Schwung und natürlicher Hingabe zu Gott.

Am Montag früh verabschieden wir uns von unseren Freunden und fahren zum Flughafen von Seattle, wo wir unser Fahrzeug pünktlich zu Mittag abgeben. Nachdem wir unser Gepäck endlich einchecken dürfen, fahren wir mit einem Bus in die City und schlendern durch durch die Haupteinkaufsstraße bis zur Markthalle (leider schon geschlossen) undessen in einem der wenig noch offenen Lokale eine gute Hühner Nudelsuppe. Zurück zum Flughafen, einchecken und gegen Mitternacht Abflug nach New York.
Als ich morgens aufwache ehe ich durchs Fenster einen roten langen Streifen am Himmel, ein Begrüßungszeichen der Ostküste.