Die Ostkueste von Cairns bis Mackay
Leider kann man im Meer nicht baden, da die Kueste hier sumpfig und mit wechselndem Wasserstand ist. Ausserdem wird auf Schildern vor den gefaehrlichen Salzwasserkrokodilen in der Lagune gewarnt. Die Badelustigen schwimmen und plantschen in dem kuenstlichen grossen Meereswasser - Badepool wenige Meter vom Meer entfernt. Dafuer kann man von der Strandpromenade aus Wasservoegel wie Pelikane, Ibisse und Jabirus (Schwarzstoerche) beobachten.
Die Strandpromenade ist eine "Meile" der Freizeitgestaltung. Morgens und abends begegnet man Joggern, Radfahrern (eigene Wege) und natuerlich Spaziergaengern. Fuer Jugendliche gibt es Halfpipes und andere Betonformen, in denen BMX - Fahrer Kunststuecke ueben und vorfuehren. Daneben gibt es wie so oft in Australien kostenlose Gas- Grillstellen, bei denen Familien oder Freundesgruppen ihre Steaks zubereiten.
Angesichts des Regenwetters verzichten wir auf Fahrten oder Fluege ueber das Great Barrierre Riff und verlassen in der Hoffnung auf mehr Sonnenschein und Waerme die City.
Bei starkem Regen geht es auf dem Bruce HWY suedwaerts. Die umliegenden Berge strecken nur gelegentlich ihre Gipfel aus den Wolken heraus. Die Strasse wird von Zuckerrohrplantagen gesaeumt. So sind wir doch neugierig, wie Zucker hergestellt wird und fahren deshalb zu einer Zuckerfabrik, die am Meer gelegen ist. Leider werden wir vom Pech verfolgt, da wir zeitlos leben vergessen wir, dass Sonntag ist und kommen somit vor verschlossene Tore.
Wir zweigen in Richtung Kueste zur Mission Beach ab. Zunaechst fahren wir entlang von grossen Bananenplantagen, danach durch dichten Regenwald, dem Kasuwary Conservation Nationalpark. Auf Schildern wird vor zusammenstoessen mit diesen urtuemlichen Laufvoegeln gewarnt, doch wir begegnen leider keinem. Von einem Parkplatz aus machen wir eine Wanderung in den Regenwald. Ausser sehr grossen scheuen Schmetterlingen mit schoenen blauen Fluegeln und schwarzem Rand begeistern uns leuchtend orange rote Porlinge auf Totholz. Waehrend der Wanderung hoeren wir bedrohliche laute Geraeusche, die uns ein Einheimischer spaeter Kasuaren zuordnet.
Mission Beach ist ein kleiner gemuetlicher Ort mit Campingplatz direkt am Meer und mit schoenem Sandstrand. Bei gutem Wetter ist es ein idealer Platz zum Urlaub machen. Wir fahren weiter auf dem Bruce HWY, uebernachten auf einem Parkplatz und erreichen am naechsten Morgen die Stadt Townsville. Waehrend die Einfahrt wenig attraktiv und fuer Autofahrer ziemlich verwirrend ist, weist Townsville ein nettes Zentrum mit alten Gebaeuden auf. In der Naehe des Barrierre Riff Aquariums parken wir und besuchen dieses angeblich groesste Aquarium der Welt.
In dem Aquarium gibt es viele interaktive Angebote. In einer Predator Dive Show berichtet eine Taucherin ueber das Mikrofon ueber Raubfische wie Haie und Rochen. Auch die Lebensweise anderer Meerestiere, wie Seesterne wird angesprochen. In einer weiteren Show berichtet ein pensionierter Voluntaer ueber giftige Meerestiere wie Kegelschnecken, Feuer- und Steinfische, Seeschlangen und im Besonderen ueber die Wuerfelquallen. Ausgewachsene Wuerfelquallen haben 15 meterlange Tentakel, deren Gesamtlaenge (aneinander gereiht) 240 m erreichen kann. Deshalb ist es auch an mittels Netzen geschuetzten Badestraenden gefaehrlich, da die Tentakel durch das Netz dringen koennen. Der Voluntaer sagte: "The only chance to be safe is, stay away from the net or don't go in the water!" Das Gift der Nesselzellen verursacht einen schweren Schock, der zum Tode fuehren kann. Die schweren, brandaehnlichen Verletzungen hinterlassen lebenslange Narben. Es gibt verschiedene Arten von "Jelyfish", deren Gefahr waehrend des australischen Winters angesichts des kalten Meereswassers zurueck geht. Die bloss Fingernagel grosse Irukandji- Qualle ist jedoch eine ganzjaehrige und absolut toedliche Gefahr. Zum Glueck ist diese noch nicht vollstaendig erforschte Qualle ziemlich selten, aber wo ist sie? Die Kegelschnecken (Gattung Conus) schiessen bei Beruehrung einen Giftpfeil ab, der das moegliche Opfer sofort toeten soll, da Schnecken bekanntlich sehr langsam sind. Das Gift der Conus Textile und Conus Geographus ist fuer den Menschen unbeschreiblich schmerzhaft und dadurch absolut toedlich. Tritt man auf einen Steinfisch, so wird durch den Truck auf die Stacheln die Ausschuettung eines Giftdepots hervorgerufen ("You do it, not the fish!"). Es ruft unsagbare Schmerzen hervor und verursacht eine Empfindungsumkehr: Kalt empfindet man als heiss und umgekehrt. Der Voluntaer empfielt zum Schutz gegen diese Schnecken und den im Sand versteckten Steinfisch feste Badeschuhe (Bergschuhe mit dicker Sohle) und Schutzkleidung (Neoprenanzug gegen Quallen).
Nach solchen Berichten kann man verstehen, weshalb sich viele Australier mit Strandwanderungen begnuegen. Nun betrachten wir auch die anderen Becken des Aquariums und sind von der Farbenvielfalt der kleinen Rifffische entzueckt.
Wir fahren weiter, bis uns die Nacht kurz vor Ayr erwischt. Auf einem Parkplatz Sandy Corner auf dem auch eine Toilette ist beschliessen wir zu uebernachten. Es regnet in Stroemen, der ungeteerte Parkplatz ist matschig. Auf dem Weg zum Klo finden wir im Gras eine Kokosnuss. Mit dem Messer entfernen wir muehevoll das feste Faserkleid und puhlen mit dem Messer in die Staengelnarben Loecher. Wir trinken den Kokossaft, der ganz lecker und erfrischend schmeckt. Dann knacken wir die Nuss mit dem Hammer und puhlen das weisse Fleisch der Kokosnuss heraus- mh, es schmeckt hervorragend und saettigt uns.
Wunderschoene einsame Sandstraende locken auf eine dieser Inseln. Beim Weiterflug ueber das offene Meer taucht ploetzlich eine lange Schaumkrone auf, dahinter das Riff.
Mackay ist die Zuckerhauptstadt Queenslands, was aus den zahlreichen Schloten der Zuckerfabriken ersichtlich ist.